Never confuse faith, or belief – of any kind – with something even remotely intellectual.

John Irving, A Prayer for Owen Meany (1989)

Sinn machen.

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An den Wortpranger werden in diesem Blog Wörter gestellt, die – aus verschiedensten Gründen – nicht existieren sollten. Und ja, die Auswahl ist zu einhundert Prozent subjektiv. Allerdings auch immer begründet.

Wer den wunderbaren, um nicht zu sagen: hervorragenden, Film »Eins, zwei, drei« (im Original »One, Two, Three«) von Billy Wilder gesehen hat, wird sich an den Ausruf des Coca-Cola-Chefs C. R. MacNamara (unglaublich gut: James Cagney) erinnern:

Sitzen machen! schnauzte der gerne seine Untergebenen an. Auch im amerikanischen Original.

Ungefähr so klingt auch Sinn machen, einer jener Anglizismen, die nicht wirklich bereichernd sind.

Es stimmt schon, die englische Sprache verwendet das Wort »make« für alles mögliche.

Soll sie doch! Bitte gern!

Sollen englisch sprechende Menschen doch Freunde machen, es auf dem Rückweg nach New York machen, es noch ganz knapp auf die Party machen, einen Lebensunterhalt machen, eine Rede machen, jemanden etwas tun machen; immerhin, auch im Deutschen machen Kleider Leute.

Aber hierzulande kann etwas nicht einfach aus dem Nichts »Sinn machen«, also erschaffen. Es muss sich schon etwas mehr anstrengen, in Demut üben und »Sinn ergeben«.

Aber nein, lieber ergeben sich die meisten deutschsprachigen Menschen dem Englischen. Das sprechen ja auch viel mehr Leute, also, logisch: Macht Sinn.


 

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